Rauminstallationen (Ideen)

Läufer 1–3, 2002

Wettbewerbsbeitrag von Ina Geißler und Fabian Lippert
Berlin-Lichtenberg, Kaskelkiez zweistufiger Kunst-am-Bau-Wettbewerb des Landes Berlin, 2. Phase

Empfehlung des Preisgerichtes
Land Berlin, EU
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Referat Kunst im Stadtraum Entwurf
Die Zugänge zum Kaskelkiez sollten für uns vor allem die spezielle Eigenart dieses Ortes erhalten. Angrenzend an ein Plattenbauviertel einerseits, Trendviertel andererseits ist der von einem S-Bahnring umgebene Viertel eine kleine grüne Enklave, deren Verträumtheit es uns zu erhalten galt. Statt Ortsfremdes hinzuzufügen sollte Ortseigenes betont werden, mit dem Ort verschmelzen.

 

LÄUFER 1 ­–­ Eingang Marktstraße
Für uns ist hier das alles beherrschende Thema die Dynamik des Ortes.

Es gibt 2 Hauptverkehrsrichtungen, die sich überlagern. (Das sind: S-Bahn-Trasse und Marktstrasse die sich im spitzen Winkel überschneiden.)

Der Stadtraum, den man nach der Unterführung betritt hat keinerlei Aufenthaltsqualitäten:
1. Es herrschen Lärm und Gestank; Autos, Straßenbahnen, S-Bahnen rasen vorbei
2. Der Bodenbelag ist eine Collage aus unterschiedlichen Resten von Gehsteigmaterialien.
3. Direkt neben dem Eingang befindet sich ein toter Winkel: in diesem Bereich wird wild geparkt,
Müll sammelt sich an und der Bereich dient als Pinkelecke.

Wir schlagen folgendes vor:
1 – der tote Winkel wird nach oben geklappt. ( die bereits vorhandene Topografie wird verstärkt)
2 – die bereits vorhandenen Bodenmaterialien werden aufgenommen und neu geordnet.

Als Materialien werden verwendet:
Dunkle Bänder: Schlackesteine mit Charlottenburger Granitplatten
Helle Bänder: Heller Ortbeton mit eingelassenen Schlackesteinen
Füllung: Granit Kleinstein/ Mosaikpflaster

 

LÄUFER 2 ­– Eingang von der S-Bahn Station Nöldnerplatz
Der Eingang wirkt im Gegensatz zu dem vorherigen zeitlos, ruhig als Kopfstein -gepflasterte Landschaft. Augenfälliger Schwerpunkt des Ortes ist die Litfaßsäule.

Wie ein vergessenes Monument steht sie im Schnittpunkt der symmetrisch sich treffenden Straßenachsen und wirbt als letzter Außenposten für gesellschaftliche Veranstaltungen und Produkte.
Thema: Richtungsschichtung

Die Vervielfachung der vorhandenen künstlichen Topografie aus Straßen- und Gehsteigniveau führt zu einer treppenartigen Anlage auf der Verkehrsinsel.
Die Richtung der Stufen richten sich nach der vorhandenen Gliederung der Bodenflächen sowie dem Schattenlauf der Litfasssäule (Litfasssäule als Sonnenuhr).
Die labyrinthische Anlage zentriert den Stadtraum und schafft eine umleitende Irritation beim Betreten der Verkehrsinsel in der symmetrischen Eingangssituation in den Kiez.
Das transformierte Vakuum lädt zu Spiel und Verweilen ein.

Materialien:
Sehr schön farbiges Bernburger Mosaik aus dem Bestand,
Einfassung aus Cortenstahl

 

LÄUFER 3 – Eingang Stadthausstraße
Die Stadthausstraße wird durch Platanen begrenzt. Diese umsäumen und überdachen eine Art Innenraum. Da der Eingang unter der ‚historischen‘ Brücke tiefer liegt als der Ort, ergibt sich ein ansteigender Straßenraum, der den Einblick in den Ort verzögert und den Blick auf den Boden lenkt, auf welchen die Platanen großflächige Schatten werfen.
Der Boden ist im Gegensatz zu allen übrigen Straßen in diesem Ortsteil asphaltiert.

Wir schlagen vor, dieses rechteckige Fläche mit Straßenmalfarbe zu beschichten.
Dabei werden 6 Felder ausgespart; Diese Felder haben die form vergrößerter Platanen-Blätter.(d.h. Also hier weiße Farbe und im Bereich der Blätter: Asphalt.)

Ziel unseres Baumraumes ist es den Innenraum-Charakter der Stadthausstraße zu verstärken; den Ort zum Empfangsraum zu machen.

Materialien:
Asphalt, Straßenfarbe

 

 

 

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